Unnütze und teure Medikamentengabe erkennen und vermeiden
Die Ausgangsfrage war, wie sich zum Nutzen der Patienten, der Kliniken und der Kostenträger eine gleichermaßen unabgestimmte, unnütze und teure Medikamentengabe erkennen und vermeiden lässt. Im Hintergrund steht, dass Patienten eine Vielzahl an Ärzten aufsuchen – ein Großteil sogar mehr als zehn Mediziner jährlich. So gehen Experten davon aus, dass fünf bis zehn Prozent aller Krankenhauseinweisungen auf Grund unerwünschter Arzneimittelwirkungen erfolgen und daher vermeidbar sind.
„Eine Koordination der Verordnungsprozesse ist deshalb enorm wichtig“, stellte Andreas Schlüter fest. Kommen Patienten in die Klinik, werden in kürzester Zeit die Patientendaten von den Kassen überspielt und in der Klinik auf die Medikamentenverordnungen hin analysiert. Dazu fließen auch die Daten der Anamnese ein. Da künftig in den Apotheken auch die Dosierungen erfasst werden, ist künftig eine weitere Verbesserung des Risikoanalyse zu erwarten.
„Wir konnten die Medikamentengabe halbieren“, wies Geschäftsführer Schlüter schon jetzt ein außergewöhnliches Ergebnis des vor sechs Monaten gestarteten Projektes aus. „Wir haben damit erstmals eine Komplettlösung, die auch datenrechtlich sicher ist.“ Im nächsten Schritt sollen die niedergelassenen Ärzte Zugriff auf die Daten erhalten. Voraussetzung ist stets, dass der Patient dem Datenaustausch zustimmen, unterstrich Geschäftsführer Schlüter. Er bilanzierte: „Wir können damit Leben retten. Die Patienten gewinnen Sicherheit, sind gesünder und haben weniger Intoxikationen, und gleichzeitig sparen die Kassen Medikamentenkosten ein.“