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cdgw trifft Hauptstadtkongress 2016

Auch noch in den letzten Tagen und unmittelbar vor Beginn der cdgw-Gala am Vorabend des Hauptstadtkongresses erreichten das Clubbüro immer noch Wünsche nach Teilnahmemöglichkeiten. Doch die Veranstaltung war bis au auf den letzten Platz ausgebucht, kein Stuhl blieb leer. Die Gala des cdgw, an der sich auch Partner beteiligen können, erfreute sich damit erneut größter Beliebtheit. 

cdgw-Präsident Peter Herrmann betonte bei der Begrüßung der rund 200 Gäste in der historischen Elisabethkirche, in der auch schon der frühere Bundespräsident Horst Köhler eine seiner „Reden an die Nation“ gehalten hatte: „Unser Partnermodell für diese Vorabendabendveranstaltung zum Hauptstadtkongresses hat sich aus unserer Sicht bestens bewährt. Das heißt: der cdgw bietet Unternehmen und Institutionen an, an seinem Netzwerk teilzuhaben – und die Partner können ihrerseits ihr Netzwerk in die gemeinsame Veranstaltung einbringen. Dieser Netzwerkgedanke ist einer der entscheidenden Grundpfeiler des cdgw-Selbstverständnisses.“
 
In der Elisabethkirche wurde dann auch ein Projekt offiziell aus der Taufe gehoben, an dem der cdgw und der Senat der Wirtschaft seit geraumer Zeit gearbeitet haben: das gemeinwohlorientierte Zukunftsinstitut Gesundheitswirtschaft. Die beiden Geschäftsführer Alois G. Steidel und Dr. Christoph Brüßel, stellten es in seinen Grundzügen den Anwesenden vor: Das gemeinwohlorientierte Zukunftsinstitut Gesundheitswirtschaft will einen Beitrag zur Belebung der Forschungslandschaft leisten und gezielt neue und innovative Akzente setzen. Das Institut arbeitet nicht nur analytisch, sondern auch konkret lösungsorientiert. Ein erster Forschungskomplex heißt: „Gesunde Gesellschaft 2030“.  Mehr Informationen zum Institut finden Sie hier: www.zukunftsinstitut-gesundheitswirtschaft.de

Mit dem Hauptredner Ulrich Deppendorf setzte der cdgw eine Tradition am Vorabend des Hauptstadtkongresses fort, in der er bekannte Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben einlädt, die nicht primär zur Gesundheitswirtschaft sprechen, sondern andere Akzente setzen, die im beruflichen Leben der Mitglieder des Clubs aber dennoch von Relevanz sind. So haben alle Unternehmen in der einen oder anderen Form – positiv oder negativ – mit Medien zu tun. 

Ulrich Deppendorf ist einer der profiliertesten Journalisten in unserem Land und war u.a. von 2007 bis 2015 Studioleiter und Chefredakteur Fernsehen im Hauptstadtstudio der ARD. Er gewährte einen Blick hinter die Kulissen insbesondere der hauptstädtischen Medienlandschaft. 

Mit dem Umzug des Parlaments von Bonn nach Berlin, sagte Deppendorf, habe in Deutschland ein „neues Medienzeitalter „begonnen“. Allerdings habe sich am „Raumschiff“-Charakter des Regierungsbezirks nichts geändert, es sei nur größer geworden. Deppendorf richtete dabei auch selbstkritische Worte an die eigene Zunft, die unter Zeitdruck und der Schnelligkeit der Onlinemedien geschuldet, schon mal Meldungen zu wenig geprüft und oberflächlich veröffentliche. So sei die Berichterstattung über den ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff, bei allen Fehlern die dieser gemacht habe, kein Ruhmesblatt für die Medien gewesen. Deppendorf hatte mit seiner ZDF-Kollegin Bettina Schausten das Interview mit Wulff kurz vor dessen Rücktritt geführt, bei dem dieser die Öffentlichkeit auf seine Seite ziehen wollte, was bekanntermaßen nicht gelang.

Der bei Rechtspopulisten derzeit kursierende Begriff von der „Lügenpresse“, den auch die Nazis verwendet hätten, nannte Ulrich Deppendorf ein „gefährliches und perfides Wort“. Er stellte klar: „Wir empfangen keine Order.“ Kein einziges Mal habe sich in seiner Berliner Zeit bei ihm ein Politiker gemeldet, um Einfluss auf einen Beitrag zu nehmen. Er räumte aber ein, dass Medien auch Versäumnisse zu verantworten hätten, zum Beispiel dass sie sich zu sehr mit der Meinungswelt im Berliner „Rauschschiff“ beschäftigten: „Wir sollten deshalb wieder mehr Reporter vor Ort schicken“, um die Meinung der normalen Menschen zu  hören.

Dr. Rainer Sontowski, der Beamtete Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, stieß dann beim Dinner zur cdgw-Gala. In seinem Grußwort machte er deutlich, dass es sich bei der Gesundheitswirtschaft um eine „echte Jobmaschine“ handele, mit einem hohen Wachstum von 3,5 Prozent. Das nütze auch anderen Branchen. 

Dienstleistungen, sagte Dr. Rainer Sontowski, machten drei Viertel der Gesundheitswirtschaft, industrielle Wertschöpfung ein Viertel aus. Die Gesundheitswirtschaft sei hoch produktiv. Allerdings: Zwar wachse auch die industrielle Gesundheitswirtschaft, jedoch stagniere in diesem Bereich die Zahl der Beschäftigten. Dr. Sontowski sagte auch, dass es das Wirtschaftsministerium auch als seine Aufgabe sehe, Unternehmen den Zugang zu ausländischen Märkten zu eröffnen. Politik und Wirtschaft müssten dafür eng zusammenarbeiten. 

Im kommenden Jahr wird der cdgw zehn Jahre alt. Auch dann wird es wieder eine Gala am Vorabend des Hauptstadtkongresses geben. Sie findet am Montag, 19. Juni 2017, im Prinzregentenpalais „Unter den Linden“, in Berlin, statt. Denn der Hauptstadtkongress beginnt in diesem Jahr bereits an einem Dienstag.

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