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cdgw-Wochenende 2014

Bad Berleburg im Rothaargebirge gibt seit einigen Jahren den Schauplatz ab für ein in Westeuropa einzigartiges Artenschutzprojekt. Andreas Kieling hat darüber einen Film für das ZDF gedreht. Initiator des Projektes ist die fürstliche Familie Sayn-Wittgenstein-Berleburg, und Siegen-Wittgenstein ist der waldreichste Kreis Deutschlands mit riesigen Flächen an attraktiver und einzigartiger Natur. Was lag also näher, als alle diese Elemente zu einem „cdgw leger“ im Rothaargebirge zu verknüpfen.

Der „leger“ begann mit einer exklusiven Führung durch das Schloss und führte in Ecken und Räume, die sonst kaum ein Besucher zu Gesicht bekommt. So führte der Weg auch zum „Sofa der Völkerverständigung“, auf dem sich Beatrix, Königin der Niederlande, und der deutsche Diplomat Claus von Amsberg ihren ersten Kuss gaben. Auch heute ist das Schloss noch beliebter Treff des europäischen Adels, denn Richard Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburgs Frau Benedikte ist die Schwester der dänischen Königin Margrethe II.

Dem Schlossgang folgte dann der Vortrag von Andreas Kieling, der nicht nur über die ferne Tierwelt („Von Grizzlys und Eisbären – Tierfilmer Geschichten aus Alaska“) sprach, sondern auch über sein abenteuerliches Leben. Von den großen Tieren Alaskas war auch der Bogen schnell zu den tierischen Riesen im Rothaargebirge geschlagen. Denn für die Reihe Terra X im ZDF hatte Andreas Kieling einen Beitrag über die Wisente gedreht, der im Frühjahr 2014 ausgestrahlt worden war. Vor seinem Vortrag für den cdgw hatte Andreas Kieling gerade erst mehrwöchige Dreharbeiten in Australien beendet – und brach am Samstag gleich wieder nach Neuseeland auf für den nächsten Filmbeitrag.

Frei lebende Wisente gibt es in Westeuropa nur in Bad Berleburg und Umgebung. Nach jahrelangen Vorbereitungen waren die größten Landsäugetiere Europas im vergangenen Jahr in Freiheit entlassen worden. Die Initiative hatte Richard Prinz zu Sayn-Wittgenstein vor zehn Jahren ergriffen. Er wollte zeigen, dass sich die vom Aussterben bedrohte Tierart mit einem bewirtschafteten Wald verträgt und damit ein Beispiel für den Artenschutz geben. Ausgewachsene Bullen können bis zu zwei Meter hoch und drei Meter lang werden, sie bringen dann bis zu einer Tonne Gewicht auf die Waage. Auf die Spuren dieser scheuen und friedliebenden Riesen begab sich die cdgw-Gruppe am Samstag und konnte sich dann in der „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“ aus nächster Nähe über ein eigenes Bild von den kolossalen Königen der Wälder machen.
Wanderungen auf dem deutschen Premiumwanderweg Rothaarsteig, ein Picknick im Grünen und das Brunftzeit-gemäße Hirschebrüllen – das es allerdings nur akustisch gab, weil sich die Tiere angesichts des sonnigen und warmen Wetters nicht auf die Lichtung begaben –, rundeten den Samstag als Natur- und Wandertag ab.

Und das alles unter der fachkundigen Führung von Forstdirektor Johannes Röhl, dem Leiter der fürstlichen Wittgenstein-Berleburg’schen Rentkammer und zugleich Vorstandsmitglied des Wisent-Vereins. Er gab der cdgw-Gruppe spannende Einblicke in den fürstlichen Privatwald, der zu den ausgedehntesten in Deutschland gehört und mit 13.000 Hektar der größte in Nordrhein-Westfalen ist. Johannes Röhl präsentierte den Gästen einen modernen Forstbetrieb, von dem die Familie Sayn-Wittgenstein-Berleburg noch heute ausschließlich lebt.

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