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cdgw-Zukunftspreis 2013

Der Zukunftspreis ist mit 10.000 Euro dotiert. In Club-interner Runde stand die Entscheidung diesmal zwischen sechs Unternehmen an. Der Sieger wurde mit einfacher Mehrheit in geheimer Abstimmung der anwesenden knapp 50 Mitglieder gewählt.

Es konnten sich sowohl Mitglieder als auch Partner von Mitgliedern am Wettbewerb beteiligen. Kriterien für die Preisvergabe sind in erster Linie die Bewertung eines konkreten Projekts hinsichtlich Originalität, Kreativität, Netzwerkcharakter, Praktikabilität, Patienten- resp. Kundennutzen, gesellschaftliche Relevanz und Kosteneffizienz.
Das Rennen machte diesmal die Caterna Sehschule, in der sich cdgw-Mitglied Dr. Markus Müschenich engagiert. Für Caterna präsentierte Nicolaus Widera; er überzeugte die Anwesenden mit einer „App auf Rezept“.

Zu den Wettbewerbern zählten:

– KABEG
Optimale Patientenversorgung durch Steigerung der Qualität und Patientensicherheit – Erweiterung eines bestehenden QMS nach ISO 9001 um die Anforderungen der EN 15224 – Dienstleistungen in der Gesundheitsversorgung, Präsentation Ines Manegold

– Cleanpart Healthcare
Technische Innovation und PPP-Modell am Beispiel der Städtischen Kliniken Köln, Präsentation Klaus Sellinghoff

– Caterna Sehschule
„Apps for Health“, Präsentation Nicolaus Widera

– ID Information und Dokumentation im Gesundheitswesen
SIMPLE-Leitlinienimplementierung mit flexiblen Workflows, Präsentation Dr. Beatrice Moreno & Eric Harder

– Novego AG
E-Mental-Healtcare: Unterstützung für unversorgte Patientengruppen mit psychischen Belastungen, Präsentation Mathias von Waldenfels

– energy4partners GmbH
Strombeschaffung mit energy4partners – gemeinsam selbst handeln, Präsentation Dr. Jochen Dahm

Nicolaus Widera stellte das Caterna-Projekt unter dem Motto der „ersten digitalen Therapie“ vor. Er erläuterte: 80 Prozent der Wahrnehmung erfolgen über das Sehen. Das Konzept der Sehschule richtet sich an Kinder mit funktioneller Sehschwäche; das sind jedes Jahr rund 150.000 Betroffene in der Altersgruppe von drei bis zehn Jahren. Als bisheriger Standard in der Therapie gilt das Augenpflaster.

Diese Therapie hat Caterna nun mit einem Programm ergänzt, bei dem Kinder eine vorgegebene Zeit lang auf ein bestimmtes Muster schauen müssen, damit das Sehen optimal gefördert werden kann. Um die Therapie kindgerecht zu gestalten, wurde das Muster mit Spielen kombiniert, um Abwechslung und Aufmerksamkeit zu erzielen und zu erhalten. In zahlreichen Augenarztpraxen ist diese Therapie inzwischen schon Realität.

Auswertungen zeigen laut Widera, dass innerhalb von zwei Monaten mit dem neuen Konzept Verbesserungen von durchschnittlich zwei Sehstufen erzielt werden konnten. Mit konventionellen Behandlungen dauere dies rund zwei Jahre. Außerdem sei damit Patienten jetzt auch zu helfen, die vorher Therapie-resistent gewesen waren.

Neben den medizinischen Effekten – wie Sehverbesserungen und kürzere Pflasterzeiten – wies Nicolaus Widera auch auf soziale Gewinne für die betroffenen Kinder hin: Die Stigmatisierung nehme ab und die Lebensqualität und die Compliance stiegen. Er sprach von einer Medizin, die Kindern Spaß mache. Neben der konkreten Therapie für die jungen Patienten, werde den Ärzten zugleich ein effektives Instrument für das Therapiemanagement an die Hand gegeben. Die App gibt es auch auf mobilen Endgeräten.

Insgesamt würden bei dem Online-Konzept nicht die Therapienotwendigkeiten in den Vordergrund gestellt, sondern die Bedürfnisse der Patienten und ihrer Eltern. Denn diese Generation sei in hohem Maße Internet-affin. Eltern könnten außerdem zugleich online kontrollieren, ob bestimmte Übungen auch absolviert worden seien. Caterna steht nun nach eigenen Angaben mit dem Therapiekonzept vor einer „breiten Kassenzulassung“, das wäre dann die „erste App auf Rezept“.

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