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cdgw unterwegs in Dortmund

Cloud-Strategien im Gesundheitswesen im Fokus

Das Veranstaltungsformat cdgw unterwegs fand in Dortmund in Kooperation mit dem Club-Mitglied DATATREE statt. Zentrales Themen waren die digitale Transformation im Gesundheitswesen, der Austausch dazu und ein Informations-Update insbesondere zu Cloud-Technologien. Dabei wurde deutlich, welche Dynamik und auch welche Herausforderungen mit dem zunehmenden Einsatz von Cloud-Lösungen in der Gesundheitsbranche verbunden sind.

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Kunst trifft Digitalisierung

Nach einem gemeinsamen Imbiss startete die Veranstaltung mit einem inspirierenden Besuch der digitalen Kunstausstellung Phoenix Lumières. Inmitten großflächiger, immersiver Installationen wurde schnell klar: Digitalisierung bedeutet auch Perspektivwechsel – ein Leitmotiv, das sich durch den gesamten weiteren Verlauf zog.

Begrüßung und Ausblick

Zurück im Hotel Radisson Blu Dortmund begrüßte Peter Hermann, Präsident des cdgw, die Teilnehmenden offiziell. Neben der Vorstellung neuer cdgw-Mitglieder verwies er auf die nächste Veranstaltung am 24. Juni 2025, bei der der Zukunftspreis Medizin verliehen wird – dieses Jahr mit dem Schwerpunkt Robotik. Besonders erfreulich: Die Bewerbung steht allen Interessierten offen, unabhängig von Institution oder Größe.

Keynotes mit Tiefgang

Prof. Dr. Thomas Jäschke (DATATREE AG):

„Die Cloud im Gesundheitswesen – Chancen und Herausforderungen“

Als langjähriges CDGW-Mitglied und „Digitalisierer mit Leib und Seele“ eröffnete Prof. Jäschke die inhaltliche Diskussion. Er holte das Publikum zunächst grundlegend ab: Was ist überhaupt Cloud? Wo beginnt sie – etwa bei SaaS- und PaaS-Lösungen, und wo wird sie zur Public oder Community Cloud?

Die Bandbreite moderner Cloud-Nutzung sei groß: von KI-Lösungen über Notfallmanagement bis hin zur IT-Infrastruktur ganzer Kliniken. Auch durch gesetzliche Initiativen wie das KHZG habe sich die Diskussion rund um Cloud-Anwendungen stark weiterentwickelt.

Dabei sei klar: Cloud sei längst kein „böses Wort“ mehr, wie früher. Dennoch müsse jeder Anwendungsfall individuell bewertet werden – vor allem angesichts der komplexen Gemengelage aus Datenschutz, Interoperabilität, Wirtschaftlichkeit und Sicherheit. Exemplarisch verwies Jäschke auf KIS-Anbieter AMC, der seine Lösung inzwischen vollständig in der AWS Cloud betreibt. In diesem Kontext gewinne auch der Datenaustausch zwischen Häusern (Stichwort: KHVVG) zunehmend an Bedeutung.

Ein weiteres zentrales Thema war die Sicherheitsfrage: Mit Blick auf sensible Patientendaten stellte Jäschke neue Anforderungen wie den C5-Katalog des BSI in den Mittelpunkt. Cloud sei ein mächtiges Werkzeug – aber nur, wenn sie verantwortungsvoll und transparent eingesetzt werden.

Magnus Welz (DATATREE AG):

„Sicherheit und Resilienz in der Cloud: Compliance und BCM“

Den Schwerpunkt auf rechtliche und sicherheitstechnische Aspekte legte Magnus Welz. Die aktuelle Gesetzeslage – etwa durch die NIS2-Richtlinie – führe zu neuen Anforderungen, aber auch zu klaren Leitplanken für die Cloud-Nutzung im Klinikbetrieb. Themen wie Cloud Disaster Recovery (CDR) und Business Continuity Management (BCM) seien dabei nicht mehr optional, sondern integraler Bestandteil einer resilienten IT-Strategie.

Podium: Cloud real gedacht – Einblicke aus der Praxis

In der anschließenden Podiumsdiskussion, moderiert von Prof. Dr. Thomas Jäschke, kamen führende Vertreter aus dem Klinik- und IT-Management zu Wort, die ihre praktischen Erfahrungen mit Cloud-Technologien einbrachten:

  • Andreas LockauLeiter Zentrale Dienste IT/Organisation der Niels-Stensen-Kliniken, betonte, dass Cloudlösungen situativ eingesetzt werden müssen – etwa bei der Implementierung von Künstlicher Intelligenz, bei der Lohnabrechnung oder für ein vollständig ausgelagertes Security Operations Center (SOC).
  • Dennis KnoopGeschäftsführer der Knappschaft Kliniken Solution GmbH, unterstrich, dass die Entwicklung herstellergetrieben sei – an Cloud führe operativ wie strategisch kein Weg mehr vorbei.
  • Georg WoditschIT-Leiter der Alexianer GmbH, brachte eine pragmatische Perspektive ein: „Warum etwas nicht geht, ist der falsche Ansatz.“ Stattdessen forderte er eine aktive Risikobewertung und lösungsorientiertes Denken, um die Potenziale der Cloud voll auszuschöpfen.

Für die Teilnehmer:innen im Publikum bot die Diskussion wertvolle Einblicke aus der Praxis. Die konkreten Fallbeispiele, strategischen Überlegungen und Learnings aus dem Klinikalltag ermöglichten es, die oft abstrakte Diskussion rund um Cloudlösungen mit praxisrelevanten Perspektiven zu verknüpfen. Damit wurde die Diskussion zu einem echten Mehrwert – gerade für Entscheider:innen, die vor der Einführung oder Weiterentwicklung von Cloud-Strategien stehen.

Zusammenfassung & Networking

Zum Abschluss des offiziellen Teils fassten Prof. Dr. Thomas Jäschke und Peter Hermann die zentralen Erkenntnisse des Nachmittags zusammen. Beide betonten, wie wichtig es sei, Cloud-Technologien differenziert zu betrachten und dabei sowohl technische als auch regulatorische Rahmenbedingungen im Blick zu behalten. Klar wurde: Cloud ist längst in der Realität des Klinikalltags angekommen – entscheidend ist nun, sie strategisch sinnvoll, sicher und mit Blick auf Interoperabilität weiterzuentwickeln.

Die Veranstaltung endete in geselliger Atmosphäre beim Dinner-Buffet im Ginger-Restaurant, das zum intensiven Austausch und zur Vertiefung der Gespräche einlud – ein gelungener Ausklang eines inhaltlich starken und praxisnahen CDGW-Treffens.

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